Dorfformen in Niederösterreich
In unserer Gegend ist die geschlossene Siedlungsweise vorherrschend. Übliche Dorfformen sind Anger-, Straßen- und (Bach-) Zeilendörfer. Strukturelemente wie beispielsweise Dorfplatz, Dorfstraße, Hintausgasse, Stadlzeilen, Krautäcker uvm. sind enthalten. Typisch sind aneinandergereihte zum Dorfplatz bzw. zur Dorfstraße ausgerichtete lange schmale Hausparzellen. Darauf befinden sich in geschlossener Bauweise (also ein Haus an das andere angebaut) Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Mistplatz, oftmals Gärten und die für unsere Gegend üblichen Querschuppen. Teilweise befinden sich schmale Durchgänge, die so genannten „Reiha“, zwischen den Häusern.
Straßendorf:
Bei diesem Dorftypus erfolgt die Anordnung der rechteckigen Parzellen an beiden Seiten einer relativ geradlinigen, mittlerweile sehr langen Dorfstraße.
Skizze aus Museumskatalog Weinviertler Museumsdorf Niedersulz
Beispiele aus unserem Schulsprengel für Straßendörfer:
Eckartsau
Mannsdorf
Kopfstetten
Wagram/Donau
Andlersdorf
Orth/Donau
Angerdorf:
Als Anger wurde ursprünglich eine nicht verbaute Fläche, welche der gesamten Dorfgemeinschaft zur Nutzung als Gänseweide, Pferdetränke bzw. Löschteich etc. diente, bezeichnet. Rund um diese Fläche sind bzw. waren die der Gemeinschaft dienenden Gebäude wie Kirche, Volksschule, Gemeindehaus, Milchsammelstelle, Kühlhaus und Feuerwehrhaus angeordnet. Ebenso reihen sich die Bauernhäuser um den Anger. Die Form des Angers ist namensgebend für Längs-, Breit-, Rund-, Linsen- oder Dreieckangerdorf.
Skizze aus Museumskatalog Weinviertler Museumsdorf Niedersulz
Beispiele für Angerdörfer
Pframa
Witzelsdorf
Haringsee
Straudorf